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Organisationsvorteile, eigene Marken, beständige Kundenbeziehungen oder Kreativität sind wichtige Erfolgsfaktoren. Diese und weitere sogenannte nichtfinanzielle Leistungsindikatoren der ProSiebenSat.1 Group werden nachfolgend erläutert. Sie werden größtenteils nicht finanziell bewertet. Auch das Mitarbeiterpotenzial ist ein wichtiges immaterielles Kriterium, das nicht bilanziert wird. Hingegen aktivieren wir in geringem Umfang bestimmte selbst erstellte, immaterielle Vermögenswerte. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die Angaben in Ziffer 18 „Immaterielle Vermögenswerte“ des Konzernanhangs.
Der ProSiebenSat.1-Konzern führt den Großteil seiner Unternehmen als hundertprozentige Tochtergesellschaften,
darunter auch seine komplementär aufeinander abgestimmten Senderportfolios.
Dies unterscheidet die Gruppe von ihren Wettbewerbern und eröffnet Vorteile bei der
Vermarktung von Werbezeiten oder der Verwertung von Programmrechten. Gleichzeitig realisiert
die Gruppe durch ihre integrierte Organisationsform Synergien und steigert ihre Effizienz.
Die deutschen Fernsehsender sind darüber hinaus in einer Matrixstruktur organisiert. Dadurch
verfügt die TV-Säule über kürzere Kommunikationswege und vermeidet den Aufbau von Fixkosten.
Die Popularität von Marken ist in einem Medienmarkt, der sich stetig weiter fragmentiert, ein
wichtiger Erfolgsfaktor. Hier ist ProSiebenSat.1 exzellent aufgestellt. Verschiedene Studien belegen
die Popularität der Senderfamilie. 2012 hat die ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH mit
einer quantitativen Auswertung erneut untersucht, inwieweit die Sendervielfalt und die Sendernutzung
auf dem deutschen Medienmarkt zusammenhängen. Gleichzeitig wurde ausgewertet,
auf wie viele und welche TV-Sender die Fernsehnutzung der deutschen Zuschauer entfällt. Das
Ergebnis zeigt, dass deutsche Haushalte hauptsächlich etablierte Marken nutzen, trotz eines
außerordentlich umfangreichen Angebots von durchschnittlich 82 empfangbaren TV-Sendern.
Mit Platz zwei und drei im sogenannten „Relevant Set“ zählen SAT.1 und ProSieben zu den meistgesehenen
Fernsehsendern Deutschlands. kabel eins liegt auf Rang acht. Größter Gewinner ist
sixx: Der Frauensender rückte innerhalb eines Jahres 16 Plätze nach vorne. Mit Rang 15 belegt
sixx zweieinhalb Jahre nach Start eine sehr gute Position und konnte sich unter allen ausgewerteten
Sendern am deutlichsten verbessern.
2012 | 2008 | 2004 | |
---|---|---|---|
Durchschnittlich frei empfangbare Sender | 82 | 63 | 41 |
Durchschnittliche Senderanzahl im „Relevant Set" | 6 | 6 | 5 |
Gemeinsamer Marktanteil der Top-10-Sender | 78,9% | 81,3 % | 86,0 % |
Die ProSiebenSat.1 Group untersucht regelmäßig das Image, die Beliebtheit und Relevanz der Free-TV-Sender in Deutschland. Die ProSiebenSat.1-Sender erzielen in den bevölkerungsrepräsentativen Studien aus dem Jahr 2012 folgende Ergebnisse:
Ein Indikator für die Popularität und Qualität unserer Formate sind neben den Ergebnissen aus regelmäßigen Untersuchungen auch Auszeichnungen. 2012 erhielt ProSiebenSat.1 TV Deutschland für seine Programme und Künstler erneut zahlreiche Preise. Unter den Gewinnern waren die Musikshow „The Voice of Germany“ (SAT.1 und ProSieben) und das Comedy-Format „Knallerfrauen“ (SAT.1).
ProSieben | SAT.1 | ||
---|---|---|---|
Deutscher Fernsehpreis | „The Voice of Germany" (Beste Show) | Deutscher Fernsehpreis | „The Voice of Germany" (Beste Show) |
Goldene Kamera | „The Voice of Germany" (Beste Unterhaltung) | Goldene Kamera | „The Voice of Germany" (Beste Unterhaltung) |
kress-Award | „The Voice of Germany" (Beste TV-Programmierung) | kress-Award | „The Voice of Germany" (Beste TV-Programmierung) |
Bayerischer Fernsehpreis | Rüdiger Heinze und Stefan Sporbert für „Schreie der Vergessenen" (Nachwuchsförderpreis der LfA Förderbank Bayern) | Deutscher Fernsehpreis | „Knallerfrauen" (Beste Comedy) |
Deutscher Comedypreis | Martina Hill (Beste Schauspielerin) | ||
SignsAward | Green Seven in der Kategorie „Nachhaltigkeit" | Deutscher Comedypreis | „Knallerfrauen" |
Deutscher Comedypreis | „Elton vs. Simon - Die Live Show" (Bestes Comedyevent) | Bambi | Martina Hill (Comedy) |
Deutscher Comedypreis | Thomas Hermanns: „Sonderpreis" für 20 Jahre „Quatsch Comedy Club" | Bayerischer Fernsehpreis | Anja Kling für „Hannah Mangold & Lucy Palm" (Serien und Reihen) |
UNCA-Award (Stiftungspreis der Vereinten Nationen) | „Galileo Spezial: Die unsichtbare Mauer - Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa" („coverage, in any medium, of the humanitarian and development aspects of the UN") | Bayerischer Fernsehpreis | Andreas Bareiss und Sven Burgemeister für „Die Rache der Wanderhure" (Serien und Reihen) |
Deutscher Fernsehpreis | „Der letzte Bulle" (Beste Serie) |
Im Vergleich zum Vorjahr konnte ProSiebenSat.1 TV Deutschland seine Anzahl an Auszeichnungen
bei den wichtigsten deutschen Fernsehpreisen steigern.
Auch im Digitalbereich verfügt die ProSiebenSat.1 Group über ein Portfolio bekannter Marken.
Dazu gehören das
Video-on-Demandvideo-on-demand Ermöglicht es dem User, Videos zu jedem beliebigen Zeitpunkt direkt online als Streaming anzusehen oder herunterzuladen.-Portal maxdome, die Internetplattform MyVideo sowie die
Social-TV-Anwendung ProSieben „Connect“. Hier spielt die enge Verzahnung von TV- und digitalen
Aktivitäten eine wichtige Rolle. Denn neben TV-Quoten und Klickraten stellt die Resonanz
in sozialen Netzwerken einen immer wesentlicheren nichtfinanziellen Erfolgsindikator dar.
Sämtliche Facebook-Seiten von ProSiebenSat.1 haben über neun Millionen Fans und liegen damit
deutlich vor ihren privaten Wettbewerbern. Am erfolgreichsten sind die Sender- und Programmseiten
von ProSieben und des Wissensformats „Galileo“ sowie von „TV total“, die 2012 jeweils die
Grenze von einer Million Fans überschritten. Im Jahr 2011 entwickelte ProSiebenSat.1 für die
Erfolgsshow „The Voice of Germany“ die interaktive Online-Anwendung „The Voice of Germany
Connect“. Neben einem Livestream zur TV-Show sind dort die sozialen Netzwerke Twitter und
Facebook eingebunden. So können sich Nutzer während der Sendung live mit anderen Zuschauern
über das Format austauschen, ohne die ProSiebenSat.1-Applikationen zu verlassen. Sie erhalten
exklusive Backstage-Informationen oder können sich an Votings beteiligen. User mit einem
hohen Interaktivitäts-Level erhalten virtuelle oder reale Belohnungen. 2012 hat ProSiebenSat.1
die „Connect“-Anwendung um große Shows wie „Germany’s Next Topmodel — by Heidi Klum“
erweitert. Social-TV-Anwendungen sind für die ProSiebenSat.1 Group ein wichtiges Instrument,
um die Bindung zwischen Publikum sowie Show- und Sendermarken zu erhöhen. Aus diesem
Grund hat der Konzern bereits vor drei Jahren eine feste, bereichsübergreifende Projektgruppe
installiert, die eine Social-Media-Strategie für die Gruppe entwickelte und weiterhin das crossmediale
Zusammenspiel von TV, Online und Social Media sicherstellt.
Dank einer strategischen Markenführung ist ProSiebenSat.1 eines der erfolgreichsten Medienhäuser Europas. Starke Marken stellen einen wichtigen Wertschöpfungsfaktor für die ProSiebenSat.1 Group dar. So nutzt der Konzern die Popularität und Reichweite seiner TV-Sender gezielt, um in verwandte Bereiche zu expandieren und neue Marken aufzubauen. 2012 lagen die Marketingaufwendungen der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns bei 44,8 Mio Euro (Vorjahr: 33,5 Mio Euro). Die Angaben umfassen alle Aufwendungen im Rahmen der Programm- und Imagekommunikation mit Ausnahme der Marktforschung und PR-Aktivitäten. Die größten Investitionen fielen für Online-Marketingmaßnahmen, Anzeigen im Print-Bereich sowie für Veranstaltungen und Messen an. Das Marketingbudget für ihre Diversifikationsaktivitäten hat die ProSiebenSat.1 Group 2012 ausgebaut. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, die Reichweite und den Erfolg seiner Medienangebote zu steigern und wird deshalb auch in Zukunft in nachhaltige Marketingkampagnen investieren.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg der ProSiebenSat.1-Sender bei Zuschauern sind attraktive Programme. Aus diesem Grund pflegt das Unternehmen einen engen Austausch mit nationalen und internationalen Filmstudios sowie Film- und TV-Produzenten, der eine langfristige Programmversorgung der Gruppe sicherstellt. Der Konzern unterhält Vereinbarungen mit nahezu allen großen Hollywood-Studios. 2012 wurden die Verträge mit Warner Bros. International Television Distribution, CBS Studios sowie Paramount Pictures für mehrere Jahre verlängert. Auch für das Video-on-Demand-Portal maxdome hat die ProSiebenSat.1 Group aufgrund ihrer guten Lieferantenbeziehungen in den vergangenen Jahren umfangreiche Verträge mit US-Lizenzgebern geschlossen und attraktive Serien- und Blockbuster-Rechte erworben — 2012 beispielsweise von Twentieth Century Fox, NBC Universal und den Disney/ABC Studios. Mit über 50.000 Titeln ist maxdome inzwischen die größte Video-on-Demand-Plattform Deutschlands. Darüber hinaus arbeitet die Gruppe für ihre TV-Sender mit lokalen Produzenten und Kreativpartnern zusammen. Der holländische Formatentwickler John de Mol beispielsweise hat als Partner unter anderem die Erfolgsshow „The Voice of Germany“ entwickelt.
Werbebudgets werden oftmals sehr kurzfristig vergeben. Maßnahmen zur Kundenbindung
haben daher einen hohen Stellenwert für den Konzern. Im deutschen Kernmarkt sind dafür
hauptsächlich die regionalen Verkaufsbüros der Vermarktungstochter SevenOne Media zuständig.
Eine intensive und maßgeschneiderte Beratung sowie diverse Serviceleistungen aus
Marketing und Forschung sind dabei die tragenden Säulen.
Neben der Pflege des bestehenden Kundenstamms ist das Neukundengeschäft entscheidend
für den nachhaltigen Wirtschaftserfolg der ProSiebenSat.1 Group. Neben der SevenOne Media
hat auch die ProSiebenSat.1-Tochter SevenOne AdFactory im Jahr 2012 erneut einen wesentlichen
Beitrag dazu geleistet. Das Unternehmen entwickelt individuelle, crossmediale Marketingkonzepte
für Werbekunden, in die alle Werbeformen und Medienplattformen des Konzerns
vom klassischen Sponsoring über Product Placement bis hin zu Online, Mobile und Applikationen
wie HbbTV oder
Social TVSocial TV Verknüpfung von Social Media und Fernsehen. eingebunden werden. 2012 hat ProSiebenSat.1 zudem die Kreativagentur
Sugar Ray gegründet. Damit verlängert der Konzern seine Wertschöpfungskette
und bietet nun auch die Umsetzung audiovisueller Kommunikationslösungen an. Werbekunden
haben somit Zugriff auf das komplette Leistungsspektrum eines Full-Service-Dienstleisters,
von der Ideenkonzeption bis zur Umsetzung. Mithilfe dieser Maßnahmen ist es ProSiebenSat.1
gelungen, 2012 erneut einen Neukundenumsatz von mehr als 100 Mio Euro brutto zu erzielen.
Um die Beziehung zu Zuschauern zu stärken, bietet die ProSiebenSat.1 Group einen umfangreichen
Informations- und Auskunftsservice. Die Zuschauerredaktion nimmt Fragen und Anregungen
entgegen. In Deutschland verzeichnete die zentrale Zuschauerredaktion für die Free-TV-Sender
der ProSiebenSat.1 Group 2012 knapp 110.000 Kontakte (Vorjahr: 120.000). Jeder Kontakt
wurde einzeln bearbeitet. Am häufigsten stellten die Zuschauer Fragen zum Programm. Grund
für den Rückgang der Anfragen ist unter anderem das Sportjahr, das das Zuschauerinteresse
auf die öffentlich-rechtlichen Sender lenkte. Gleichzeitig werden Social- Media-Plattformen als
zusätzlicher Feedback-Kanal immer wichtiger. Unsere Redakteure beantworten auch auf Facebook
Fragen zu TV- und Online-Formaten und liefern Zusatzinformationen zu den Inhalten. 2012
machte das 11,6 Prozent der schriftlichen Kontakte aus. Im Vergleich dazu gingen sowohl die
Briefkontakte (-3,6%) als auch die Anfragen per E-Mail zurück (-9,5%). Kommentare und Anregungen
unserer Zuschauer sind uns sehr wichtig, denn sie tragen zur Optimierung des Programms
bei. Die Programmverantwortlichen erhalten regelmäßig Berichte zum Zuschauerfeedback.
Außerdem fordern die Redaktionen themenbezogene Sonderauswertungen an.
Die ProSiebenSat.1 Group betreibt intensive Marktforschung in allen Bereichen, die für die Geschäftstätigkeit
relevant sind oder in denen das Unternehmen Wachstumspotenzial sieht. Marktforschungsaktivitäten
entsprechen jedoch nicht der Definition von Forschung und Entwicklung im
engeren Sinne, sodass nähere Angaben nach IAS 38.8 im Lagebericht entfallen.
Intensive Marktforschung und Kreativität sind Wettbewerbsvorteile. Marktanalysen werden als
Steuerungsgrößen für die operative und strategische Planung herangezogen. Gleichzeitig sind
Marktdaten und Analysen eine wichtige Grundlage für die kompetente Beratung unserer Werbekunden.
Die Ausgaben für die konzernweiten Marktforschungsaktivitäten in den fortgeführten
Geschäften beliefen sich 2012 auf 6,0 Mio Euro (Vorjahr: 7,7 Mio Euro).
Bei ProSiebenSat.1 arbeiten 38 Mitarbeiter in verschiedenen Research-Units. Sie erstellen
Untersuchungen und Analysen zur Werbewirkung, zu Trends im Werbemarkt sowie zur Mediennutzung
und werten außerdem Konjunktur- und Werbemarktprognosen aus. So konnte SevenOne
Media mit dem Analyse-Tool „ROI-Analyzer“ 2012 etwa belegen, dass sich Investitionen in TV-Werbung
langfristig auszahlen. Mit solchen Auswertungen liefert das Unternehmen Werbungtreibenden
wertvolle Erkenntnisse für die Marketing- und Werbeplanung, die eine wichtige
Basis für ihre Investitionsentscheidungen darstellen.
Neue, Erfolg versprechende Formate schnell umzusetzen, ist für die ProSiebenSat.1 Group enorm
wichtig. Deshalb kommt der Programmforschung eine entscheidende Rolle zu — und zwar bereits
in der Phase der Formatentwicklung. Das Team erstellt quantitative sowie qualitative Studien
und Analysen zu den Programmen der ProSiebenSat.1-Sender. Zudem testet die Unit neue Formate
mithilfe von Umfragen und Publikumsvorführungen und spielt die Ergebnisse an die Redaktionen
zurück. Durch die Ergebnisse aus der Marktforschung können wir Formate bereits in der
Entstehungsphase anpassen und damit die Anzahl der erfolgreichen Sendungen erhöhen.
Schonender Umgang mit Ressourcen. Als Unternehmen der TV-Branche gehört ProSiebenSat.1
nicht zum klassisch produzierenden Gewerbe, das eine große Menge an fossilen Rohstoffen
verbraucht oder komplexe internationale Lieferantenketten benötigt. Dennoch agiert auch die
ProSiebenSat.1 Group in einem Marktumfeld, das von knapper werdenden Ressourcen und
steigendem Kostendruck geprägt ist. Nachhaltiges Wirtschaften sowie der schonende Einsatz
von Rohstoffen ist deshalb ein wichtiger Garant für den künftigen Unternehmenserfolg.
Die größten Energieressourcen verbraucht ProSiebenSat.1 bei der Produktion von TV-Inhalten
sowie bei der Verbreitung ihrer Sender. Deshalb hat das Unternehmen seine Stromversorgung
am Standort München/Unterföhring zum 1. Januar 2012 auf regenerative Quellen umgestellt
und nimmt dafür jährlich Mehrkosten von rund 40.000 Euro in Kauf. Die Fernsehgruppe verringert
damit ihre CO2-Emissionen deutlich. Durch den Strom aus regenerativen Energiequellen
reduziert die Gruppe ihren CO2-Ausstoß gegenüber 2011 um 8.100 Tonnen pro Jahr. Außerdem
produziert die Gruppe jährlich elf Kilogramm weniger an radioaktivem Abfall. Somit leistet
ProSiebenSat.1 einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Zusätzlich informiert
der Konzern seine Angestellten im Intranet unter dem Motto „Green World“ regelmäßig über
Möglichkeiten, wie Mitarbeiter im Büroalltag die Umwelt schützen können, beispielsweise
durch den bewussten Umgang mit Strom und Papier.
Medienunternehmen mit hoher gesellschaftlicher Verantwortung. Die ProSiebenSat.1 Group erreicht
mit ihren Medienangeboten tagtäglich viele Millionen Menschen und die verbreiteten Inhalte
wirken sich unmittelbar auf die Meinungsbildung der Zuschauer und Nutzer aus. Die Verantwortung,
die damit einhergeht, nimmt das Unternehmen in der Berichterstattung sowie in seinem
gesellschaftlichen Engagement wahr. Die ProSiebenSat.1 Group versteht die hohe Reichweite und
Popularität ihrer Medien als Chance, gerade junge Menschen für wichtige Themen wie Toleranz
oder Umweltschutz zu begeistern und Werte zu vermitteln. Mit zahlreichen Initiativen leistet das
Unternehmen seit vielen Jahren einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und berichtet in seinen
Programmen regelmäßig über ökologische, gesellschaftliche und politische Themen.
In den vergangenen Jahren hat das gesellschaftliche Engagement für die ProSiebenSat.1 Group
kontinuierlich an Relevanz gewonnen. Der Konzern rief verschiedene Projekte ins Leben,
2001 beispielsweise die Initiative „startsocial — Hilfe für Helfer“, 2003 folgte die Spendenaktion
„RED NOSE DAY“. Da sich nachhaltiges Handeln und gesellschaftliches Engagement für die
ProSiebenSat.1 Group immer stärker auch auf den Unternehmenserfolg auswirken, hat der
Konzern seine Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten 2011 in einen größeren gesellschaftlichen
Kontext eingebettet und einen Beirat gegründet. Unter dem Vorsitz von Dr. Edmund
Stoiber berät ein interdisziplinär besetztes Gremium die ProSiebenSat.1 Group in gesellschafts- und
medienpolitischen sowie ethischen Fragen. Der Beirat liefert zudem Reflexionen und Anregungen
zu den Medienangeboten des Konzerns. Im Vordergrund stehen die Bereiche, die für
die ProSiebenSat.1 Group und die Gesellschaft in Zukunft entscheidende Bedeutung haben
werden: Forschung, Ökologie und Nachhaltigkeit, Jugend und Soziales, Kunst, Kultur und
Sport. Neben Dr. Edmund Stoiber setzt sich der Beirat aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Der Beirat traf sich im Jahr 2012 insgesamt zu vier Sitzungen. An diesen Terminen nahmen die Vorstände der ProSiebenSat.1 Group teil. Bereits 2011 hatte das Gremium der ProSiebenSat.1 Group empfohlen, sich mithilfe ihrer Medienreichweite insbesondere in der Politikvermittlung bei jungen Menschen zu engagieren. In Zusammenarbeit mit dem Beirat hat die ProSiebenSat.1 Group 2012 vier TV-Produktionen zur Entwicklung geeigneter Konzepte eingeladen. 2013 wird die ProSiebenSat.1 Group davon ein TV-Format umsetzen und auf Sendung bringen. Denn Privatsendern wie SAT.1 oder ProSieben kommt bei der Vermittlung von Politik und Werten wie Toleranz eine besondere Rolle zu. Sie erreichen seit vielen Jahren generell mehr junge Menschen als die öffentlich-rechtlichen Kanäle von ARD und ZDF.
Der ProSiebenSat.1 Group ist es in den vergangenen Jahren bereits mit Formaten wie der „TV total Bundestagswahl“ oder „Ahnungslos“ regelmäßig gelungen, vor allem junge Menschen zielgruppengerecht an Politik heranzuführen und ihr Interesse für politische Themen zu wecken. Ende 2012 startete ProSieben mit der Sendung „Absolute Mehrheit — Meinung muss sich wieder lohnen“ einen Polit-Talk. In der ersten, knapp 90-minütigen Sendung diskutierten vier Politiker und eine Unternehmerin mit Moderator Stefan Raab die Themen Energiewende, Steuergerechtigkeit und soziale Netzwerke. Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte der ProSieben-Polittalk einen Marktanteil von 18,6 Prozent, bei den 14- bis 29-jährigen Zuschauern kam das Format sogar auf 24,9 Prozent. Damit hebt sich die Sendung insbesondere bei den jungen Zuschauern deutlich von den politischen Talk-Formaten der öffentlich-rechtlichen Sender ab, wie folgende Grafik zeigt:
Studie belegt Nachhaltigkeit des ProSiebenSat.1-Engagements. Bereits 2011 führte die
ProSiebenSat.1 Group eine Befragung durch, die einen klaren Zusammenhang zwischen dem
gesellschaftlichen Engagement des Konzerns und seinem Image-Gewinn bei Zuschauern aufzeigte.
Eine Umfrage zum „Tolerance Day“ (ProSieben) bestätigte, dass gerade junge Menschen
Programme mit gesellschaftspolitischen Inhalten schätzen und sich weitere Projekte dieser Art
wünschen. Initiativen wie der „Tolerance Day“ wirken sich demnach positiv auf das Markenimage
eines Senders aus, sodass beide Seiten, Gesellschaft und Unternehmen, von dem gesellschaftlichen
Einsatz profitieren. Die ProSiebenSat.1 Group hat 2012 eine weitere, deutlich umfangreichere
Studie in Auftrag gegeben, um die Bekanntheit und den Erfolg ihrer wichtigsten
Initiativen überprüfen und weiter vorantreiben zu können. Das Forschungsinstitut mindline
media GmbH befragte in Deutschland telefonisch 1.002 Personen ab 14 Jahren zu den Initiativen
„RED NOSE DAY“, „Tolerance Day“, „Green Seven“ sowie „Seven Moves“.
An den „RED NOSE DAY“ erinnern sich im Untersuchungszeitraum 15,9 Prozent der Befragten
(ungestützte Bekanntheit). Damit erreicht die Aktion von den Spendenaktionen aller deutschen
Sender den höchsten Wert. Am zweithäufigsten erinnern sich die Befragten spontan an den RTL
Spendenmarathon, der 11,2 Prozent erreicht. Fast ein Drittel der ProSieben-Stammseher erinnert
sich an den „RED NOSE DAY“, zudem ordnen 63,6 Prozent der Befragten die Aktion klar
dem Sender ProSieben zu. Bei den 14- bis 29-jährigen Zuschauern liegt dieser Wert sogar bei
84,8 Prozent. Eine Mehrheit von 53,7 Prozent bewertet den „RED NOSE DAY“ als gut oder sehr
gut. Jeder sechste „RED NOSE DAY“-Kenner hat bereits einmal für die Aktion gespendet, dies
entspricht in Deutschland 8,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dabei gibt es in den verschiedenen
Altersgruppen kaum Unterschiede.
Diese Befragung belegt, dass der „RED NOSE DAY“ einen festen Platz unter den großen gesellschaftlichen
TV-Aktionen hat, auch wenn er in der gestützten Abfrage mit 54,1 Prozent verständlicherweise
noch nicht den Bekanntheitsgrad der über Jahrzehnte hinweg etablierten Initiativen
wie „Aktion Mensch“ (90,0%) oder „Ein Herz für Kinder“ (89,9%) erreicht. ProSiebenSat.1
möchte mit seinen Aktionen jedoch hauptsächlich junge Menschen erreichen. Dies gelingt, wie
die Umfragewerte belegen: 14- bis 29-Jährige bezeichnen den „RED NOSE DAY“ als besonders
passend, sympathisch und verständlich. Sie finden das gesellschaftliche Engagement von
ProSieben zudem sehr glaubwürdig (51,1%), sodass der Sender hier nur leicht hinter der ARD
(57,3%) liegt. Bei jungen Zuschauern sind auch die übrigen ProSieben-Initiativen wie der „Tolerance
Day“ (49,3%, gestützte Bekanntheit), „Green Seven“ (37,8%) oder „Seven Moves“
(10,2%) populär, obwohl sie zum Teil erst seit einem oder zumindest wenigen Jahren im Programm
sind. Die ProSiebenSat.1 Group fühlt sich durch die Befragung in ihrem Engagement
bestätigt und wird in den kommenden Jahren weiter daran arbeiten, die Bekanntheit und Wirksamkeit
ihrer Initiativen auszubauen.
Transparenz und Unabhängigkeit sind nicht nur für unsere Unternehmensführung wichtige Werte, sie stellen vor allem für uns als publizierendes Unternehmen einen hohen Stellenwert dar.
In den besonderen Verantwortungsbereich des Unternehmens fällt zudem das Thema Jugendschutz.
Fachlich weisungsfreie Jugendschutzbeauftragte sorgen in der ProSiebenSat.1 Group für
entwicklungsgerechte Angebote zu den gesetzlich vorgegebenen Sendefenstern. Die Jugendschützer
bei ProSiebenSat.1 werden frühzeitig in die Produktion und den Einkauf von Programmen
eingebunden. Sie beurteilen bereits im Vorfeld Drehbücher, begleiten Produktionen und
Formate, erstellen Gutachten in verschiedenen Stadien des Entwicklungsprozesses und bereiten
Kollegen in Workshops auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben als Programmgestalter vor.
Wie TV- müssen auch Internetangebote diverse Auflagen erfüllen, die den Jugendschutz
sicherstellen sollen. Die ProSiebenSat.1 Group erweitert ihr Portfolio an digitalen Angeboten
stetig und kommt — wie im Bereich Fernsehen — auch beim Online-Jugendschutz ihrer Verantwortung
nach. Unter anderem sind wir im Vorstand der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) vertreten. Außerdem hat sich ProSiebenSat.1 Games Anfang 2013 als
einer der größten Anbieter von Online-Spielen in Europa der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
(USK) angeschlossen.